Was macht ein gutes Foto aus? Hier findest du Tipps und Tricks fürs Fotografieren in den Bergen.

Was zeichnet eigentlich ein gutes Foto aus? Fotograf Christof Jeker war Anfang Februar mit Höhenfieber auf Skitour im Glarnerland unterwegs. Der begeisterte Velofahrer und Skitourengeher geniesst die Zeit draussen in der Natur und hat seine Kamera stets mit dabei. Er gibt Antworten auf diese Frage und erklärt anhand von Fotos der Skitour Tipps und Tricks fürs Fotografieren.

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Wir wünschen dir viel Spass beim Lesen.

Teil 1: Tipps und Tricks fürs Fotografieren in den Bergen

Interview mit Fotograf Christof Jeker

Christof Jeker war am 5. und 6. Februar mit Höhenfieber auf Skitour unterwegs. Gemeinsam mit Bergführer Joachim und einer Gruppe motivierter Teilnehmenden ging er im Glarnerland auf Entdeckungstour. Christof hat mit seiner Kamera die eindrückliche Bergwelt, Emotionen und Erlebnisse eingefangen. Im Interview erklärt er Tipps und Tricks, wie du das perfekte Bild aufnehmen kannst.

Kurz zu dir; was machst du beruflich und was begeistert dich am meisten an der Bergwelt?

Als gelernter Schreiner habe ich zwei Jahre in Kanada gearbeitet und anschliessend das Studium zum Holzingenieur absolviert. Aktuell arbeite ich 80 Prozent in einer Softwarefirma und berate Schreinereien und Holzbaubetriebe. Unsere ERP-Branchenlösung hat zum Ziel Arbeitsprozesse digital abzubilden und Betriebsabläufe effizienter zu gestalten, sei es in der Kalkulation, der Produktion, oder im Bereich Einkauf und Lager.

Mein 80 Prozent Pensum lässt mir viel Zeit für Erlebnisse in der Natur - je länger und abgeschiedener, desto schöner. Ich bin sehr oft und gerne mit dem Velo unterwegs. Dabei liegt der Fokus auf den ganzlangen Ultra- und Bikepacking-Distanzen. 1’000 Kilometer mit 11'000 Höhenmetern in 2.5 Tagen waren letztes Jahr das Highlight. Wenn ich nicht auf dem Velo anzutreffen bin, dann in den Bergen auf Skitour oder im Sommer mit Laufschuhen. Ich versuche, das Abenteuer in den Vordergrund zu stellen. Sogenannte Microabenteuer, bei welchen ich an einem Tag oder einem Wochenende meine körperlichen und geistigen Grenzen ausloten kann, sind neben den grossen Projekten meine Leidenschaft.  

Du warst letztes Wochenende mit Höhenfieber auf Skitour unterwegs, erzähl mal, wie wars?

Für mich ist es immer wieder ein grosses Highlight, wenn ich mit einer Gruppe draussen unterwegs sein kann und dabei mit meiner Kamera Landschaften, besondere Momente und Emotionen einfangen kann. So kann ich drei Passionen verbinden, das Fotografieren, Skitourengehen und unterwegs sein mit spannenden Leuten.


Lief ja nicht ganz alles nach Plan. Die Tour wurde den Verhältnissen entsprechend angepasst, wie hast du das erlebt?

Die Lawinensituation war durch Neuschnee verbunden mit stürmischem Wind sehr angespannt, weshalb das Höhenfieberteam die Tour angepasst hat. Die Alternative war aber auch spannend. Wir blieben in der gleichen Region im Glarnerland und machten zwei erlebnisreiche Skitouren von Elm aus.

Unser Bergführer Joachim hat mir erklärt, wie diese Entscheidung zu Stande kommt. Gefahrenzonen der geplanten Tour werden gemeinsam besprochen und anschliessend wird beschlossen, ob die aktuellen Verhältnisse dies zulassen oder nicht. Und in unserem Fall eben nicht. Schade, dass wir die geplante Skidurchquerung nicht durchführen konnten, aber wir haben sicher das beste aus der Situation gemacht.

Nun zum eigentlichen Thema, Bergfotografie: Wie lange bist du schon als Fotograf draussen unterwegs?

Richtig angefangen mit der Fotografie habe ich nach den zwei Jahren in Kanada, im Jahr 2011, also ungefähr vor 10 Jahren. Im Anschluss daran reiste ich ein halbes Jahr durch Amerika und Kanada. Per Zufall habe ich eine Fotografen-Tour gebucht. Der Profifotograf, welche diese Touren organisierte, zeigte allen Teilnehmenden, egal auf welchem Niveau, Tipps und Tricks fürs Fotografieren. Da öffnete sich für mich ein neuer Zugang zur Betrachtung der Natur. Als ich wieder Zuhause in der Schweiz ankam, habe ich mich mit Material eingedeckt. Anschliessend war ich manchmal wochenlang unterwegs und habe Landschaften und Tiere fotografiert. Teilweise wartete ich mehrere Stunden auf die perfekten Lichtverhältnisse. Meine Passion für die Bewegung und den Sport hat mir aber gefehlt, worauf ich meine Kamera fortan mitnahm, wenn ich draussen in den Bergen unterwegs war.

Momentan gehe ich nicht mehr raus, um eine spezifische Landschaft zu fotografieren, sondern um Momente auf meinen Abenteuern einzufangen und Fotos von den Leuten, mit denen ich unterwegs bin, zu kreieren.

Was macht für dich ein gutes Foto aus?

Eine Balance im Bild zu haben ist mir wichtig. Beim Betrachten sollte ein gewisses Interesse geweckt werden. Ein gutes Beispiel vom Skitourenwochenende in Elm finde ich das Foto der drei verschneiten Ställe mit dem «Sonnenstern», welcher hinter dem Berg hervorkommt. Als wir da unterwegs waren, wusste ich, dass es nur ein kurzer Moment geben wird, wenige Sekunden, in welchem die Sonne gerade hinter dem Berg aufgeht und ich das perfekte Foto machen kann. Diese Momente sind einzigartig

Auch Kontraste, Licht und Schatten im Bild wirken spannend. Zum Beispiel der Hausstock mit seiner schroffen Nordwand im Hintergrund und im Vordergrund ist eine Schneeverwehung mit feiner Struktur zusehen.

Wenn Menschen in Fotos abgebildet sind, versuche ich, Dynamik reinzubringen. Zum Beispiel schwungvolle Kurven im Tiefschnee. Aber auch Emotionen einzufangen ist wichtig: ein Lachen, oder die Anstrengung auf den Gesichtern. Die Authentizität in diesem Moment ist das, was ein Bild so wirkungsvoll machen kann.

Welche Tipps kannst du fürs Fotografieren auf Bergtouren geben?

Ganz allgemein: es spielt keine Rolle ob Handy oder Profikamera. Klar bietet eine gute Kamera einen grösseren Bildsensor und damit mehr Möglichkeiten in der Nachbearbeitung und, und, und. Wichtig ist, den richtigen Moment einzufangen. Folgende Tipps können helfen, ein stimmungsvolles Foto zu schiessen:

Rule of thirds

Zwei horizontale und zwei vertikale Linien teilen das Bild in neun Quadranten auf. Mit dieser Einteilung in Drittel kann beim Fotografieren gespielt werden.

Ein gutes Beispiel bietet dieses Foto: der Himmel bildet zusammen mit den Bergen die oberen Zweidrittel und der Schnee das untere Drittel. Die Skitourengruppe steht dabei nicht zentriert, sondern im rechten unteren Drittel. Allein diese Unterteilung macht das Foto viel spannender.

Auch hier lässt sich die «rule of thirds» gut erkennen. Für dieses Foto habe ich mich etwas tiefer positioniert, sodass die Schneeverwehung im Vordergrund das untere Drittel bildet. Dieses Dritteln ist keine goldene Regel aber es hilft, um sich den Bildaufbau besser vorstellen zu können.

Weniger ist mehr

Es muss nicht immer alles auf einem Foto abgebildet sein. Ein Bild ohne Himmel, in welchem die Skitourengeher im Vordergrund stehen und der Blick auf die verschneiten Tannen fällt, kann genauso spannend wirken.

Beim Fotografieren versuche ich mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und frage mich, was ich mit dem Foto aussagen will.

Drei weitere spannende Tipps und Tricks fürs Fotografieren in den Bergen und Teil 2 des Interviews mit Christof warten in der nächsten bergluft Ausgabe auf dich!


Alle Fotos zu diesem Bericht sind von Christof, mehr davon findest du hier:

Fotografie

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Skitour: Grosse Route Soleil

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Von Zermatt nach Verbier: Statt einer Wettkampfzeit von 10 Stunden nehmen wir uns für die weltberühmte Patrouille des Glaciers vier ganze Tage Zeit. Während die Wettkampfathleten an den schönsten Orten vorbeieilen, besteigen wir die Tête Blanche (3710m) und die Rosablanche (3335m) und geniessen die riesigen Gletscher, das hochalpine Ambiente und die rassigen Abfahrten.

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Ab 12. März in 10 Schweizer Städten

Die REEL ROCK 16 präsentiert wieder einmal die besten Kletter- und Abenteuerfilme des Jahres. Es erwarten euch erstklassige Kletter-Action, spannende Abenteuer und eine ordentliche Portion Humor. Exklusiv vom 12. bis 26. März in 10 Schweizer Städten. Alle Filme werden in Originalsprache (englisch) gezeigt, hier die Inhalte im Detail:


Cuddle

featuring: Alex Honnold, Tommy Caldwell, Adam Stack

A massive, remote link-up of 17 alpine walls pushes the world’s best climbers to the brink.


Bridge Boys

featuring: Tom Randall, Pete Whittaker

The longest, hardest and most ridiculous crack climb ever attempted.


Barefoot Charles

featuring: Charles Albert

An opera-singing, cave-dwelling, animal-skinning minimalist tackles futuristic boulder problems in the Fontainebleau forest.


Big Things to Come

featuring: Alex Johnson

Elite climber Alex Johnson’s struggle with a boulder problem propels her on a decade-long journey of self-discovery.

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