Wir wünschen uns für das Jahr 2023 einen schneereichen Winter, regelmässig eine Portion frischen Pulverschnee, perfekte Bedingungen für Skihochtouren im April, sichere Verhältnisse für Hochtouren im Sommer und griffigen Felsen in der Sonne für unsere Kletterferien. Kurz: perfekte Voraussetzungen, sodass deinem Bergerlebnis mit Höhenfieber nichts mehr im Weg steht.
Wir starten mit einem spannenden Interview mit Bergführer Adrian Büschlen ins neue Jahr. Seine Freude und Faszination für seinen Beruf und fürs Bergsteigen sind richtig ansteckend. Für die Gipfelaufstiege nimmt Adrian manchmal auch gerne ein anderes Hilfsmittel als seine Füsse zur Hand. Wie es zur Entscheidung kam, Bergführer zu werden, was er an einem freien Tag am liebsten macht und auf welche Tour er sich besonders freut im Winter, liest du im Interview.
Ob in Patagonien, im Himalaya oder in der Schweiz: Stephan Siegrist fehlt es nicht an bergsteigerischen Herausforderungen. Tauche einen Abend lang in die Abenteuerwelt des Profibergsteigers ein. Der Berner Alpinist erzählt in seinem neuen Vortrag von den witzigen, schwierigen und gefährlichen Momenten im Leben eines Extrembergsteigers. An sechs verschiedenen Daten hast du im Februar die Gelegenheit dabei zu sein.
Mit diesen Outdoor-News wünschen wir dir einen spannenden Start ins Jahr 2023.
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Für Adrian ist sein Traum Bergführer zu sein seit Sommer 2022 Realität |
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Interview mit Bergführer Adrian Büschlen |
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Adrian ist eines der neusten Mitglieder im Höhenfieber Bergführer-Team. Die Ausbildung zum Bergführer hat er im Sommer 2022 abgeschlossen. Er ist in Adelboden aufgewachsen und ist ein Allrounder in den Bergen. Neben dem Bergsteigen, Klettern und Skitourengehen ist er auch gerne in der Luft mit dem Gleitschirm unterwegs. Im Interview erzählt er, was ihm die Ausbildung zum Bergführer bedeutet, wie er seine freien Tage am liebsten verbringt und auf welche Tour er sich am meisten freut in der Wintersaison.
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Adrian, du hast diesen Sommer die Ausbildung zum Bergführer abgeschlossen. Was bedeutet dieser Abschluss für dich?
Sehr viel. Der Abschluss der Bergführerausbildung ist eine grosse Genugtuung, da ich viel Zeit und Ressourcen investiert habe. Allein das erste Jahr besteht aus etwa fünfzig Kurstagen. Nebenbei habe ich viel trainiert und Teilzeit als Maurer und Gipser gearbeitet. Auch verspüre ich Dankbarkeit gegenüber meinem Umfeld, welches mich bei meiner Ausbildung unterstützt hat.
Wusstest du schon immer, dass du Bergführer werden willst?
Klar, ich bin so auf die Welt gekommen (lacht). Nein, das vielleicht nicht, aber bereits als Kind bin ich gerne vorausgelaufen – was jedoch mit drei älteren Geschwistern nicht immer ganz einfach war. In meiner Jugendzeit bin ich zudem Skirennen gefahren, war regelmässig mit der JO (Jugendorganisation) des SAC Wildstrubel in den Bergen unterwegs und absolvierte die Rekrutenschule in Andermatt als Gebirgsspezialist. Weiter haben zwei gute Kollegen von mir ebenfalls die Bergführerausbildung gemacht. Ich war viel mit ihnen unterwegs, als sie in den Kursen waren. Alle diese Aspekte führten dazu, dass sich in mir der Traum, Bergführer zu sein, entwickelte.
Wenn du an deine Ausbildungszeit zurückdenkst, was ist dein persönliches Highlight deiner Bergführerausbildung?
Die ersten Kurse waren vor knapp drei Jahren und sind mir nicht mehr ganz so präsent wie die Erlebnisse des letzten Ausbildungsjahres. Die Brevetierungsfeier war sehr eindrücklich. Früher war die Bergführerausbildung ein Traum, ein Ziel – und in diesem Moment wurde dieser Traum zur Realität.
Ein anderes spezielles Erlebnis aus meiner Ausbildungszeit war im Skitourenkurs im Frühjahr. Die erste Woche verbrachten wir im Silvrettagebiet, anschliessend waren wir eine Woche im Berner Oberland mit Gästen unterwegs. Als wir mit den Gästen auf dem Gipfel des Kranzbergs standen, erklärte ich das Gipfelpanorama und zählte dabei natürlich auch den Wildstrubel auf. Der Wildstrubel befindet sich gleich südlich meiner Heimat Adelboden und gilt als unser Hausberg.
Aufgrund von Verhältnissen wechselten wir für die verbleibenden Tage das Gebiet und landeten in der Lämmerenhütte. Am letzten Kurstag unternahmen wir dann tatsächlich eine Skitour auf meinen Hausberg, den Wildstrubel. Wir hatten super Pulverschnee, eine geniale Abfahrt und schönstes Wetter – ein perfekter Abschluss für den Skitourenkurs.
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In welchem Gelände fühlst du dich am wohlsten – im Schnee, Eis oder Fels?
Im Schnee. Ich habe sicher alle Geländearten sehr gerne, aber auf meinen Ski habe ich am meisten Zeit verbracht. In meiner Heimat Adelboden gelangt man mit dem Ortsbus in fünf Minuten zum Skilift. Als Kind konnte ich mit den Ski bis vor die Haustüre fahren. Auch bin ich während meiner Schulzeit an regionalen Skirennen mitgefahren.
Gleitschirmfliegen gehört auch zu deinen Passionen. Lässt sich das mit dem Bergsport verbinden?
Viele Hochtouren bringen spannende Gipfelaufstiege, auch aber lange Abstiege mit sich. Mit dem Gleitschirmfliegen angefangen habe ich mit der Motivation, die Abstiege nicht mehr zu Fuss zurücklegen zu müssen. Jedoch hat sich mit der Zeit gezeigt, dass mithilfe von Thermik die Aufstiege ebenfalls mit dem Gleitschirm gemeistert werden können. Und wenn du als Pilot hochfliegen kannst, willst du auch nicht mehr hochlaufen. Wenn ich zum Beispiel von Kandersteg aus starte und an Höhe gewinne, über das Doldenhorn fliegen kann, anschliessend in der Blüemlisalphütte einen Zwischenstopp einplane und meinen Flug dann wieder im Tal beende, ist das auch ein sehr schönes Erlebnis.
Am vergangenen Wochenende unternahm ich mit einem Kollegen eine Klettertour – mit im Gepäck waren unsere Gleitschirme. Im Laufe des Aufstiegs haben wir dann die Gleitschirme ausgepackt und konnten bis auf den Gipfel hoch soaren. Soaren bedeutet im Hangaufwind an Höhe zu gewinnen.
Aber es gab auch bereits einige Tage, an welchen ich den Schirm vom Gipfel heruntertragen musste. Zum Beispiel vom Weissmies oder vom Zinalrothorn. Das Fliegen bringt auch viele Gefahren mit sich. Manchmal läuft alles nach Plan und ein andermal macht einem der Wind einen Strich durch die Rechnung.
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Gleitschirmfliegen, Canyoning, Biken, Klettern – du bist ein ziemlicher Allrounder. Für welches Hobby entscheidest du dich an einem freien, sonnigen Tag?
Das ist manchmal gar nicht so einfach. Wind und Wetter beeinflussen das Gleitschirmfliegen fast am meisten – da muss einfach alles passen. Beim Canyoning ist der Wasserstand entscheidend. Am meisten Freude macht es mir, wenn ich verschiedene Sportarten verbinden kann. Zum Beispiel ein spannender Aufstieg mit Kletterpassagen, runterfliegen mit dem Gleitschirm und am Abend fahre ich mit dem Bike an den See. Letzten Winter bin ich auch viel mit Ski geflogen.
Wirst du nun hauptberuflich als Bergführer unterwegs sein?In der Hauptsaison im Sommer, sowie im Winter möchte ich sicher Vollzeit führen. Da ich Maurer und Gipser gelernt habe und in diesem Gebiet meistens genügend Arbeit vorhanden ist, bietet sich die Zwischensaison dafür an. Auf dem Bau zu arbeiten bringt für mich vor allem den Vorteil mit sich, dass ich jeden Abend zuhause bin und abschalten kann.
Du führst diesen Winter einige Touren für Höhenfieber. Auf welche Skitour freust du dich am meisten?
Ein Highlight stellt die Walliser Haute Route von Chamonix nach Zermatt dar. Eine fünftägige Skidurchquerung mit langen Aufstiegen bis zu 1600 Höhenmetern am Tag und einigen technischen Passagen, die es zu meistern gilt. Das wird sicherlich eine eindrückliche und anspruchsvolle Tour. Ich würde mich freuen, einige von euch bergluft Leserinnen und Leser auf einer meiner Touren begrüssen zu dürfen. |
Adrian Büschlen |
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Skitour Walliser Haute Route
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Die Haute Route ist die berühmteste aller Skidurchquerungen und gilt als Ritterschlag für jeden Skitourengeher. Unsere fünftägige Variante von Chamonix nach Zermatt verbindet die schönsten Abschnitte und Hütten zu einem unvergesslichen Erlebnis. Eine Parade-Tour für konditionsstarke Tourengänger, die jeden Höhenmeter wert ist! |
Haute Route |
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Skitour Alphubel 4206m |
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Der mächtige Alphubel 4206m mit seinem fussballfeldgrossen Gipfelplateau lässt sich bestens von der Täschhütte her besteigen. Die Abfahrt ist lang und führt uns über den eindrücklichen Feegletscher nach Saas Fee auf 1800m. Eine Wochenend-Skitour für Konditionsstarke mit Steigeisenerfahrung. |
Skitour Alphubel |
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Stephan Siegrist – Der Alpinist |
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Eiger Nordwand, Patagonien & Himalaya |
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Es ist ein unvergessliches Wildnis-Abenteuer, das der Bergsteiger Stephan Siegrist gemeinsam mit zwei Freunden im chilenischen Teil Patagoniens erlebt. Zwei Monate verbringt er in einer kaum erforschten Gebirgsregion, trotz Stürmen und völliger Abgeschiedenheit gelingen dem Team mehrere Erstbesteigungen. Wenig später klettert er mit Thomas und Alexander Huber im Schatten des Eigers und ringt im indischen Teil des Himalaya um Leben und Tod.
Es gibt sie noch, die völlig abgelegenen Gebirgsregionen im chilenischen Patagonien. Gemeinsam mit den Bergsteigern Nicolas Hojac und Lukas Hinterberger lässt sich Stephan Siegrist mit dem Boot an einem abgelegenen Fjord absetzen, wandert tagelang durch den Busch und errichtet schliesslich eine primitive Holzhütte, die für die nächsten Wochen als Basislager dienen soll. Die folgende Expedition wird zur echten Herausforderung, als die ersten Stürme auftreten und dem Team bewusst wird, dass es im Ernstfall keine Rettungsmöglichkeit gibt.
Ein lang ersehntes Projekt an der Eiger Nordwand, das Siegrist mit Thomas und Alexander Huber umsetzen will, wird zunächst durch Covid-Massnahmen und dann durch schlechtes Wetter zur echten Tortur. Als die Bedingungen sich zu bessern scheinen, erleidet das internationale Team plötzlich einen Zwischenfall und muss abseilen. Mehr Glück scheint Siegrist im indischen Garhwal-Himlaya zu haben, wo er mit Jonas Schild, Nicolas Hojac und Andi Schnarf klettert. Dort gibt es noch grosse bergsteigerische Aufgaben, von denen man im Alpenraum nur träumen kann. Alles scheint perfekt zu funktionieren, bis es plötzlich um Leben und Tod geht.
Live-Vortrag ab 7. Februar auf CH-Tournee
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Live am 13. Januar: Kreative & konstruktive Inputs zum klimabewussten Bergsteigen |
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Georg Kaser ist ein Südtiroler Glaziologe und gilt als einer der einflussreichsten Klimaforscher weltweit. Am13. Januar findet ein Vortrags– und Diskussionsabend statt, welcher mit einem Inputbeitrag von Georg Kaser startet und anschliessend zu einer Podiumsdiskussion übergeht. Mit dabei sind Bergführer, Alpinisten und Experten - eine spannende Diskussion ist garantiert. Wenn du dabei sein möchtest, kannst du dies ab 19.00 Uhr unter diesem Link tun:
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