Portrait von Fotograf Michel Schmidlin |
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Wer ist das Medelserhütten-Team und seit wann führt ihr die Medelserhütte?
Verena: Seit Sommer 2020 sind wir auf der Medelserhütte anzutreffen und dies wird unsere dritte Wintersaison sein. Im Winter sind wir zu zweit für unsere Gäste da – Jochen und ich. Wenn wir Hilfe brauchen, dürfen wir auf die Verstärkung von Freunden zählen. Im Sommer sieht das etwas anders aus: in der Hochsaison sind wir zu viert im Team auf der Hütte.
Jochen: Seit Sommer 2022 zählen wir mit der Medelserhütte zu den Praktikumshütten des SAC. Im Juni und September gewähren wir Interessenten*innen des SAC- Hüttenwartkurs Einblick in die tägliche Organisation, das Kochen, das Hüttenwartleben und auch in die Buchhaltung. Der praktische Einsatz dauert zwei Wochen. Bisher hatten wir immer das Vergnügen, mit einem aufgestellten und motivierten Team zu arbeiten.
Was macht die Medelserhütte besonders?Verena: Das Besondere ist die Lage: Die Medelserhütte liegt wie ein Adlerhorst in einem Übergang, der Fuorcla da Lavaz. Richtung Osten und Westen führt es hinunter, so können wir den Sonnenaufgang und -untergang geniessen, ohne dass uns nahe Berge das Blickfeld verdecken. |
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Im Sommer haben wir durchgehend Sonne. Öfters hören wir die Aussage, die Medelserhütte befände sich in der schönsten Fuorcla der Schweiz.
Im Winter wie im Sommer bietet unsere Ausgangslage ein abwechslungsreiches Tourenangebot. Die Greina-Hochebene ist gleich vor der Türe, weshalb wir im Sommer viele Wanderer*innen willkommen heissen dürfen. Auch fürs Klettern gibt es viel Potential und es werden laufend neue Routen eingebohrt.
Die Medelserhütte liegt nahe der Kantonsgrenze zwischen Graubünden und Tessin, was unsere kulinarische Freiheit gerechtfertigt. Wir kochen sowohl die Bündner Spezialität Capuns als auch die fürs Tessin typische Polenta liebend gern.
Was uns an der Hütte selbst gefällt, ist der Kontrast zwischen neu und alt. Die alte Holzstube aus den 1930er Jahren bietet viel Charme und Gemütlichkeit, während der Anbau vom Jahr 2006 mit seinen riesigen modernen Panoramafenstern begeistert.
Die Camona da Medel CAS liegt auf der Fuorcla da Lavaz, 2524 Meter über Meer. Sie bietet 40 Schlafplätze im Winter und lockt mit einsamen Skitouren auf die Gipfel der Medelserkette.
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Welche Skitouren werden von eurer Hütte aus unternommen?
Jochen: Im Winter bietet das Gebiet eine grosse Vielfalt für Skitouren. Diese Vielfalt ermöglicht Abfahren in jeder Exposition. Dadurch kann die Tourenplanung perfekt an die Verhältnisse angepasst werden und guter Schnee findet sich immer irgendwo. Der Klassiker ist sicher der Piz Medel. Die Medelserkette bringt aber viele weitere lohnende Gipfel mit sich: Piz Cristallina, Piz Uffiern, Cima di Camadra und den Piz Valdraus. Für konditionell fitte Skitourengeher*innen lassen sich Gipfel kombinieren und eine Menge schöne Abfahrtsvarianten finden.
Da das Gebiet rund um die Medelserhütte so abwechslungsreich und voller Möglichkeiten ist, bleiben unsere Gäste im Winter meist für mehrere Tage.
Ihr engagiert euch für den Klimaschutz, wie kann das als SAC-Hütte umgesetzt werden?
Verena: Manche Sachen sind einfach: Viele SAC-Hütten sind autark und produzieren die eigene Energie. So sind diese Hütten unabhängig von fossilen Brennstoffen. Wir gewinnen unseren Strom über eine Photovoltaik Anlage und ein kleines Wasserkraftwerk.
Bei der Ernährung kann ebenfalls viel erreicht werden. Wir haben von Anfang an mehrere Tage pro Woche für alle unsere Gäste vegetarisch gekocht. Wenn wir Fleisch kochen, beziehen wir dieses vom Metzger im Dorf. Bei allen Produkten ist uns Saisonalität und Regionalität wichtig.
Eine Herausforderung für SAC-Hütten ist der Transport von Lebensmittel. Dieser wird meist mit dem Helikopter erledigt. Deshalb haben wir unser Projekt «noch Platz im Rucksack» ins Leben gerufen, wobei wir unsere Gäste ermutigen, uns bei der Hüttenversorgung zu unterstützen, indem sie Lebensmittel im Rucksack hinauftragen.
Diverse Statistiken zeigen, dass vor allem bei der individuellen Anreise mit dem Auto viel CO2-Emissionen entstehen. Hierbei fällt es uns schwer, unsere Gäste zu sensibilisieren. Oftmals ist die Anreise mit dem Postbus, der erst um halb elf den Ausgangsort im Tal für den Hüttenzustieg erreicht, zu spät für die geplante Tour. Hier gibt es sicher noch Potential, wie z.B. der Bus alpin, dessen Angebot laufend erweitert wird und die Anreise mit dem ÖV erleichtert.
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«Die Medelserhütte liegt nahe der Kantonsgrenze zwischen Graubünden und Tessin, was unsere kulinarische Freiheit gerechtfertigt. Wir kochen sowohl die Bündner Spezialität Capuns als auch die fürs Tessin typische Polenta liebend gern».
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Um mehr lokale und frische Lebensmittel auf die Hütte zu bekommen, arbeitet ihr mit einem Dorfladen zusammen. Wie genau sieht diese Idee aus?
Verena: Die Gäste können anrufen oder sich per Mail melden, falls sie uns gerne unterstützen wollen und noch Platz im Rucksack haben. Das Gemüse und die frischen Lebensmittel können dann im Dorfladen abgeholt und zur Hütte hochgetragen werden. Im Sommer funktioniert das bereits super und die Gäste freuen sich, dass sie einen Beitrag leisten können. Der Dorfladen ist nun aber bis Ende April temporär geschlossen, weshalb wir für diese Wintersaison eine andere Lösung finden müssen.
Jochen: Diesen Sommer wurden rund 360 Kilo Gemüse von unseren Gästen hochgetragen – eine super Leistung.
Wie kommt euer Engagement bei den Gästen an?
Verena: Sehr positiv! Die Gäste, die sich engagieren und Lebensmittel hochtragen, sind begeistert von unserem Projekt. Auch die vegetarische Küche kommt gut an.
Jochen: Wir haben auch bereits einige Male für alle ein veganes Abendessen gekocht. Manchmal ist das fast einfacher, wenn zum Beispiel einige Veganer*innen und viele Vegetarier*innen zu Gast sind. Ein Gemüsecurry bietet sich hier sehr gut an. Auch sind wir überzeugt, dass der Wunsch nach vegetarischer Verpflegung und das Bewusstsein Punkto Ernährung in Zukunft noch grösser werden. |
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Habt ihr in Zukunft noch mehr Massnahmen oder Ideen für den Klimaschutz geplant?
Verena: An Ideen fehlt es uns definitiv nicht. Zum Beispiel stellen wir den Salatgang im Winter in Frage. Der im Sommer beliebte Eisbergsalat hat nur von Mai bis Oktober Saison. Deshalb werden wir uns auf Wintersalate konzentrieren oder Alternativen wie zum Beispiel Pasta als kleine Vorspeise anbieten.
Die Medelserhütte wird von Mai bis Mitte Juli saniert. Diese Möglichkeit wollen wir nutzen, um unser Getränkeangebot zu optimieren. Dabei wäre der Wunsch, dass wir unser Trinkwasser gleich vom Hahn mit Kohlensäure anreichern können. So könnten wir Mineralwasser und Apfelschorle selbst herstellen. Auch haben wir vom Flaschenbier zum Fassbier gewechselt. Damit können wir den Getränke- und Leerguttransport reduzieren.
Jochen: Halbliter PET-Flaschen würden wir in Zukunft auch gerne weniger brauchen. Das alles sind kleinere Massnahmen, welche zusammen aber eine grosse Wirkung zeigen. Dadurch wollen wir uns laufend optimieren, ohne aber unser Angebot zu reduzieren. Zum Beispiel gehört für viele Gäste ein guter Wein zum Hüttenerlebnis dazu, weshalb wir ein breites Weinsortiment anbieten.
Auf was freut ihr euch am meisten in der Wintersaison?Verena: Wir freuen uns am meisten auf die Gäste und auf gute Tourenbedingungen. Wir hoffen auf viel Schnee und nette Gäste – die haben wir eigentlich immer. |
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Jochen: «Mir gefällt, dass die Gäste in der Wintersaison meist mehrere Tage bei uns auf der Hütte verbringen. So lernen wir uns besser kennen und können uns über Verhältnisse und Geheimtipps austauschen».
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Schneeschuhtour zum Piz Medel
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Gefällige Aufstiege plus fantastische Fernsichten machen den Gipfel des Piz Medel (3210m) zum Top-Favorit für spannende Schneeschuhtouren. Grund genug, den Rucksack zu packen und mit einer netten Gruppe plus Bergführer diesem Berg zwischen Graubünden und Tessin aufs Dach zu steigen. |
Schneeschuhtour |
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Skitouren rund um die Medelserhütte |
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Das Gebiet rund um die Medelserhütte bietet eine grosse Vielfalt an Skitourenmöglichkeiten. Da es Abfahrtsoptionen in jeder Exposition gibt, finden wir garantiert guten Schnee. Stiebende Abfahrten, erlebnisreiche Tage mit Gleichgesinnten und vier einzigartige Skitourentage erwarten dich. |
Skitour |
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Weihnachten in den Bergen
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Weihnachten einmal anders: Wie wär’s mit Festtagen in den Bergen? Am Tag geniesst du die wunderschöne Schneelandschaft und am Abend erwartet dich eine wärmende Suppe in der Hüttenstube gefolgt von einem geselligen Abend. Egal ob mit Splitboard, Schneeschuhen oder Ski – Höhenfieber hat für alle die passende Tour bereit. Hier findest du unsere Weihnachtstouren:
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Free Solo – Highlining am Limit
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Weltrekordhalter Friedi Kühne auf Explora Live-Tournee
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Profi-Slackliner und Free Solo Highline Weltrekordhalter Friedi Kühne begibt sich auf eine atemberaubende Reise dahin, wo die Komfortzone endet. Seit zehn Jahren balanciert er über die höchsten Abgründe in Europa, Kanada, USA, Russland, dem mittleren Osten und Australien. Authentisch und ungeschönt erzählt der Ausnahme-Sportler davon, wie es sich anfühlt, in 400 m Höhe über ein 2,5 cm schmales Band zu balancieren - ohne Sicherung.
Das Adrenalin bahnt sich seinen Weg bis in die Fingerspitzen. Der ganze Körper ist angespannt, die Sinne geschärft. Er hält den Atem an und macht den ersten Schritt. Ab sofort gilt: Perfektion ist die einzige Option. Denn unter seinen Füssen tut sich ein 400 m tiefer Abgrund auf. Vom Sturz in die Tiefe trennt ihn nur ein 2,5 cm schmales Seil – eine Slackline, die 72 m weit zum anderen Ende der Schlucht führt. Sicherung? Nicht vorhanden.
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Zu seinen Erfolgen zählt die Überquerung der längsten Slackline der Welt (2.8 km, Norwegen), die Kühne mit Anekdoten zu Teamgeist, technischen Herausforderungen, sowie dem Umgang mit Niederlagen untermalt. Der anfängliche Eindruck vom «Adrenalin-Junkie» wandelt sich schnell zu dem eines reflektierten und sensiblen Menschen, der im Extremsport seine Form der Meditation gefunden hat. Mit seiner authentischen Art und durchdachter Wortwahl schafft er es, dem Publikum etwas eigentlich Unbegreifbares begreifbar zu machen.
Termine: Bern am 19.01., Luzern am 20.01. & Zürich am 21.01.
| Infos & Vorverkauf |
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Einen Tag durch das idyllische, mit Schnee verzauberte Schächental
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Transianerin Anja achtet auf einen möglichst rücksichtsvollen Umgang mit der Natur. Sei es bei der Anreise, der Verpflegung oder bei der Tourenplanung: Die Umwelt hat Vortritt. Auf ihrer Skitour erkundet sie mit ihrer Freundin Larissa die Hänge vom Urner Schächental, bevor es dann über die Gipfel in Richtung Schwyzer Muothatal geht. Dabei zeigt sie dir, wie sie sich auf ihre Tour vorbereitet und mit welchen einfachen Tipps du draussen nachhaltig unterwegs sein kannst.
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