Kennst du das Gefühl, absolut frei zu sein? In deinem Kopf gibt es keinen Platz für Ablenkung oder Gedanken und du geniesst einfach den Moment am Fels beim Klettern. Das Bergell mit seinem rauen Granit ist ein Traumgebiet für Kletterbegeisterte. Vor allem ist die Region auch für alpine Mehrseillängen mit gewaltigen Tiefblicken und wilden Klassikern bekannt. Wir stellen dir das Gebiet vor und zeigen dir Einblicke in die schroffe Bergwelt in mildem Klima.
Die Hochtourensaison steht vor der Tür: Anfangs Juni starten wir und gemeinsam werden Gletscher überquert, Felsstufen erklommen und ausgesetzte Gipfelgrate gemeistert. Für hochalpine Touren gilt es, Knowhow und spezifisches Material mitzubringen. Wir helfen dir bei deiner Vorbereitung für den Sommer, frischen dein Wissen auf und zeigen dir, wie du deine Steigeisen schleifen kannst.
Wie war das noch gleich mit der Seilverkürzung? Welches Material braucht es für eine Hochtour? Auf unserer Seite «Fit für den Sommer» findest du eine Menge an nützlichen Tipps und Tricks sowie spannende Lernvideos für die Vorbereitung deiner Sommertouren.
Wir wünschen dir viel Spass beim Stöbern und viel Vorfreude auf einen erlebnisreichen Sommer! |
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Der Sommer steht vor der Tür - Zeit für die ersten Touren im Hochgebirge
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Ab Anfang Juni stehen wieder eindrückliche Hochtouren auf dem Programm von Höhenfieber, Gipfel wie zum Beispiel das Rosenhorn, der Monte Leone, Alphubel oder Piz Palü werden mit Pickel und Steigeisen erklommen. Hochalpines Gelände und Touren über Gletscher erfordern spezifisches Knowhow und Material. Über Gletscher wird gemeinsam in sinnvollen Abständen am Seil gegangen, Techniken für Verankerungen im Schnee und Eis sowie die Technik für eine Spaltenbergung sollten beherrscht werden.
Für den Einstieg in den Hochtouren Sommer empfehlen wir dir, diese Techniken zu üben, Knöpfe und Gelerntes zu repetieren. Hier findest du einige Tipps und Tricks, um dein Wissen aufzufrischen. Weiterführende Infos findest du auf unserer Webseite! |
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Vorbereitung für Hochtouren: Knotenlehre, Seilverkürzung üben und Steigeisen schärfen |
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Knotenkunde: Übung macht den Meister
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Knoten kannst du ganz einfach zuhause mit einem Stück Seil üben. Wir stellen dir hier einige von den gängigen Knoten vor, welche auf Hochtouren verwendet werden. Je nach dem in welchem Gelände du dich bewegst, brauchst du andere Knoten. Beispielsweise kannst du im Fels für die Seilfixierung oder für die Selbstsicherung einen Mastwurf verwenden, und um deinen Partner zu sichern einen Halbmastwurf.
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Fürs Anseilen über den Gletscher gibt es verschiedene Möglichkeiten: Befindest du dich am Seilende, bindest du dich mittels einfachem Achterknoten ein, in der Seilmitte mit dem gesteckten Führerknoten oder dem doppelten Achter, welcher an zwei gegenläufigen HMS-Karabinern oder einem Ballock am Anseilgurt befestigt wird.
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Die Seilverkürzung ist eine grundlegende Fertigkeit beim Hochtourengehen und sie wird in vielen Situationen angewendet. Die Seilverkürzung erlaubt es dir, die Länge deines Seils immer perfekt dem Gelände anzupassen. Alles was du brauchst, um die Seilverkürzung zuhause zu üben, ist ein Klettergurt und ein Seil. Hier das Tutorial dazu!
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Schritt 1: Die Ausgangslage für die Seilverkürzung ist das normale Anseilen mit einem Achterknoten.
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| | Schritt 2: Seilschlaufen aufnehmen. Es wird darauf geachtet, dass alle Seilschlaufen gleich lang sind. Diese sollten nicht zu kurz und auch nicht zu lang sein: Idealerweise reichen die Schlingen bis zum Anseilpunkt hinunter. In diesem Schritt wird auch die Seillänge festgelegt.
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| Schritt 3: Wenn die gewünschte Seillänge erreicht ist, werden die Seilschlaufen abgebunden. Dazu wird eine Schlaufe vom Restseil durch den Achter und Anseilring gefädelt und eine ganze Armlänge herausgezogen. Das Seil wickelst du 2x um die Seilschlaufen und bindest die Seilverkürzung mit einen doppelten Spierenstich ab.
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Ein guter Zeitpunkt, um unsere Steigeisen zu schärfen |
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Robust. Zäh. Hart. Schnittfest.
Passen diese Attribute zum idealen Bergführer-Profil? Nein, dahinter verbergen sich die idealen Eigenschaften von spezifischem Stahl, der zu Steigeisen verarbeitet wird. Kohlenstoff, Nickel, Chrom und Molybdän werden dem Eisen in kleiner Menge beigemischt. Daraus entsteht der ideale Werkstoff, der nach Bearbeitung zusätzlich mit Wärme behandelt wird. |
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Vorbereitung
Keine gute Arbeit ohne das richtige Werkzeug. Wir benötigen eine gute Flachfeile für Stahl in der Ausführung «halbschlicht» mit Doppelhieb. Ein kleiner Schraubstock hilft, das Steigeisen zu fixieren. Dazu dient ein Stück Kantholz als Hilfe, um unser «Werkstück» möglichst optimal befestigen zu können. Zur Not kann auch eine Schraubzwinge verwendet werden, um das Steigeisen auf einen Tisch zu fixieren.
Kontrolliere bei dieser Gelegenheit die Bindung: Sind die Nieten, Bänder und Kunststoffteile noch in Ordnung? |
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Wichtig zu beachten
Von einem Winkelschleifer ist dringend abzuraten. Bei dieser Bearbeitungsmethode erhitzt sich das Metall (blauer Farbton) und wird dadurch weich. Wenn schon mechanisch, muss eine Schleifeinrichtung mit Wasserkühlung verwendet werden. Dies muss unbedingt eine Fachperson beurteilen.
Vorgehen
Das Steigeisen lässt sich bestens mit Hilfe des Holzstückes einspannen, so sollte es nicht verrutschen beim Bearbeiten. Aus praktischen Gründen bearbeiten wir immer die kleinste Fläche am Zacken. Dies erspart viel Zeit und Mühe.
Wir halten die Feile mit unserer Arbeitshand am Griff und mit der Gegenhand vorne fest. Die Bewegung erfolgt halbschräg zu den Spitzen des Steigeisens hin. Dies verhindert auch eine Verletzung des Handballens, wenn wir abrutschen sollten. Die Feile schneidet in der Vorwärtsbewegung, mit dem Druck beeinflussen wir die Intensität. Durch die vielen Flächen ergeben sich ebenso viele Wechsel der Befestigung des Werkstücks. Dies erfordert eine gewisse Zeit. Wenn es quietscht weniger drücken, besser einspannen oder mehr in der Längsrichtung der Zacken arbeiten.
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Idealerweise wartest du nicht allzu lange, die abgenutzten Zacken nachzuschleifen. Sind diese zu stark abgenutzt, muss zu viel Material abgetragen werden und die Zacken werden zu kurz. In diesem Fall kaufst du dir ein neues Paar Steigeisen und legst die gebrauchten Teile zum Alteisen.
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Bergeller Klettergenuss: Granit vom Feinsten!
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Das Titelbild der bergluft Mai Ausgabe lässt nur erahnen, was für ein einmaliges Gefühl es sein muss, auf dieser Felsnadel zu stehen und die Aussicht auf das Albignagebiet und die unzähligen Granitzacken zu geniessen. Diese berühmte Felsnadel, die Fiamma liegt im Bergell und bildet den krönenden Abschluss der Klettertour auf die Spazzacaldeira.
Du bringst bereits Erfahrung im Sportklettern mit und willst das Mehrseillängenklettern kennenlernen? Dann bist du hier goldrichtig. Im Bündnerland an der Grenze zu Italien befindet sich das Bergell. Das Gebiet ist bekannt für Klassiker wie zum Beispiel die Routen am Piz Badile und für Klettergenuss am besten Granitfels. Die Albignahütte beweist sich als perfektes Basislager für alpine Touren für Anfänger als auch für etwas Fortgeschrittene. Die Fiamma darf natürlich bei einem Ausflug ins Bergell auf dem Tourenprogramm nicht fehlen.
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