Unterwegs auf Hochtouren mit Höhenfieber |
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Der Sommer ist endlich da: die Temperaturen angenehm warm, lange Tage, viel Sonnenschein und obendrauf herrschen in den Bergen perfekte Verhältnisse für Hochtouren. Der viele Schnee erfordert für manche Touren etwas Flexibilität und Improvisationstalent und für andere Touren ist er einfach perfekt – zum Beispiel für die Hochtour zum Walliser Viertausender Weissmies.
Transa-Mitarbeiterin Jenny war mit Höhenfieber auf dem Grundkurs Bergsteigen rund um die Lämmerenhütte unterwegs. Neben Ausrüstungstipps erzählt sie, was sie gelernt hat, wie sie die aktuellen Verhältnisse wahrgenommen hat, wie ein typischer Kurstag mit Höhenfieber aussieht und vieles mehr. Wir wünschen dir einen wunderbaren Sommer und unvergessliche Erlebnisse in den Bergen.
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«Der viertägige Grundkurs Bergsteigen ist ideal für den Saisonstart» |
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Interview mit Transa-Mitarbeiterin Jenny |
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Jenny ist in ihrer Freizeit gerne in den Bergen unterwegs und seit einiger Zeit auch auf Hochtouren anzutreffen. Vom 13.06. bis 16.06. hat sie am Grundkurs Bergsteigen rund um die Lämmerenhütte teilgenommen. Sie erzählt uns, was sie alles gelernt und erlebt hat, wie die aktuellen Verhältnisse aussehen und wie die Gruppe trotz des vielen Schnees und dank des Improvisationstalents des Bergführers Clemens effizient den Gipfel des Wildstrubels erreicht hat.
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Jenny, du bist im Marketing unserer Partnerin Transa tätig. Wie sieht deine Arbeit aus?
Ich leite das Marketing und E-Commerce für Transa. In unserem Team von insgesamt 16 Leuten kümmern wir uns um verschiedene Bereiche wie zum Beispiel die Webseite, Customer Experience und Social Media. Mein Arbeitstag ist unglaublich abwechslungsreich und beinhaltet aber auch viele Meetings. Morgens starte ich gerne mit Yoga in den Tag und in meiner Freizeit geniesse ich es, zu bouldern oder in den Bergen zu sein - sei es beim Wandern im Sommer oder beim Snowboarden und Splitboarden im Winter. |
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Wie bist du auf den Grundkurs Bergsteigen aufmerksam geworden?
Seit ich bei Transa arbeite, bin ich immer mal wieder mit Höhenfieber unterwegs. Vorletztes Jahr habe ich angefangen, auf Hochtouren zu gehen. Der viertägige Grundkurs Bergsteigen ist ideal für den Saisonstart. Er ermöglichte es mir, meine Fähigkeiten und Kenntnisse aufzufrischen, die Techniken im Fels und Eis unter Anleitung eines erfahrenen Bergführers zu erlernen und eine solide Grundlage für selbständige einfachere Hochtouren zu schaffen. Auf meinen bisherigen Touren mit Höhenfieber habe ich immer spannende Leute kennengelernt, die ähnliche Interessen teilen, und wir hatten eine gute Zeit zusammen.
Welche Erfahrung bringst du mit?
Letztes Jahr habe ich an der Spaghetti Tour Light teilgenommen und einige Viertausender und Gipfel wie das Vrenelisgärtli, Sustenhorn und Allalinhorn bestiegen. Das waren vor allem einfachere geführte Hochtouren, bei denen der Bergführer die Planung, das Anseilen und die Führung übernimmt, sodass man diese Fähigkeiten nicht selbst erlernt. Der viertägige Grundkurs Bergsteigen umfasst zwei Tage intensives Training im Fels mit Fokus auf Klettern und Techniken im felsigen Gelände sowie zwei Tage Ausbildung im Umgang mit Schnee, Eis und Tourenplanung. Dabei haben wir uns intensiv mit Knoten und Seilhandling beschäftigt. Da ich bisher nicht viel Erfahrung im Klettern hatte, konnte ich besonders von den beiden Tagen im Fels profitieren und meine Klettertechnik verbessern.
Du hast vom 13.06. bis 16.06. am Grundkurs Bergsteigen rund um die Lämmerenhütte teilgenommen. Was hast du gelernt?
Während des Kurses habe ich viel über Klettertechnik, Abseilen und Tourenplanung gelernt. Wir haben das Abseilen geübt, erfahren, wie man selbst Seilschaften bildet und sich richtig anseilt, und vieles mehr. Im Grunde alles, was man für Touren im Fels, Schnee und Eis benötigt. Der Kursaufbau gefiel mir sehr gut, da wir alles praktisch umsetzen konnten: von der Knotenkunde über T-Verankerungen bis hin zum Gehen in der Seilschaft auf dem Gletscher und Abseilen. Die Theorie haben wir immer passend zu den Ausbildungsthemen im Anschluss besprochen, was den Lerneffekt verstärkte. |
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Welche Ausrüstung war für den Kurs besonders wichtig?
Anseilgurt, Karabiner und die technische Ausrüstung für Hochtouren waren natürlich essentiell, ebenso wie wetterfeste Kleidung. Aufgrund der aktuellen Schneemengen und der kalten Bedingungen, einschliesslich gelegentlicher Schneestürme, war ich sehr froh, Gamaschen und meine Regenhosen dabei zu haben. Eine gute Aussenschicht ist unerlässlich: Goretex-Hosen, Goretex-Jacke und eine winddichte Schicht sind sehr empfehlenswert. Wasserfeste Schuhe waren ebenfalls ein grosser Vorteil. |
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Ausrüstungstipps von Jenny |
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Helm: Ich empfehle den Vapor Helmet von Black Diamond, er ist leicht und gut belüftet und bietet eine gute Passform.
Klettergurt: Der Zephir Altitude von Mammut ist atmungsaktiv, kann angezogen werden, auch wenn man Ski oder Steigeisen schon an den Füssen hat und bietet für das leichte Gewicht einen sehr guten Sitzkomfort.
Schuhe (steigeisenfest oder bedingt steigeisenfest): Der La Sportiva Nepal Cube GTX bietet einen sehr guten Halt auch bei langen Touren und in schwierigem Gelände. Der Ribelle CL HD von Scarpa rollt gut ab und mit der komfortablen Passform ist er ein guter Schuh für leichtere Touren.
Rucksack: Der Exped Whiteout 30 Alpinrucksack ist ein leichter, wasserdichter und minimalistischer Alpinrucksack aus extrem abrieb- und reissfestem Material.
Pickel: Der Petzl Summit Evo ist ein guter Allrounder.
Steigeisen: Die Steigeisen Vasak Leverlock Universel von Petzl sind gut anpassbar auf verschiedene Schuh-Modelle und Grössen.
Dies und vieles mehr findest du bei unserer Partnerin Transa! |
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Wie sehen die aktuellen Verhältnisse für Hochtouren aus? Hat es nicht zu viel Schnee?
Meine Erfahrung zeigt, dass man eigentlich immer draussen unterwegs sein und etwas erleben kann, auch wenn die Verhältnisse nicht optimal erscheinen. Der viele Schnee und der vorhergesagte Regen über die vier Tage liessen zunächst Zweifel aufkommen, ob der Kurs stattfinden kann. Doch der viertägige Kurs war grossartig und die Organisation von Höhenfieber war top. Dank unseres Bergführers war unsere Gruppe eine der wenigen, die Schneeschuhe dabei hatte.
Die Anwendungstour am Sonntag zum Wildstrubel war dadurch angenehm und effizient. Am Mittag waren wir bereits zurück auf der Hütte. Nicht zuletzt, weil wir mit Schneeschuhen unterwegs waren, während andere Gruppen gegen das Einsinken im Schnee kämpfen mussten. Ich finde, dass Passagen über Gletscher mit viel Schnee angenehmer sind im Vergleich zu anderen Jahren, als ich über apere Gletscher gelaufen bin.
Aktuell liegt schon unglaublich viel Schnee; selbst der Hüttenzustieg war nicht schneefrei. Trotzdem hat es mir grossen Spass gemacht, draussen unterwegs zu sein. Obwohl es mit der Zeit etwas nass wurde, kann man sich gut auf die Verhältnisse vorbereiten und die entsprechende Ausrüstung und Kleidung mitbringen. In der Lämmerenhütte kann man sogar warm duschen – ein grosser Luxus.
Wie sieht ein typischer Kurstag mit Höhenfieber aus?
Meist haben wir um 7 Uhr «Zmorgä» gegessen und den Tag mit verschiedenen Ausbildungsblöcken gestaltet. Am Freitag starteten wir im Klettergarten und lernten Techniken für felsiges Gelände kennen. Freitag- und Samstagmorgen widmeten wir jeweils zwei Stunden der Theorie. In der Regel erlernten wir die Fähigkeiten zuerst praktisch und vertieften das angeeignete Wissen anschliessend mit theoretischen Einheiten. |
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Vor den Anwendungstouren zum Steghorn und Wildstrubel führte uns der Bergführer ausführlich in die Tourenplanung ein. Die Kursunterlagen waren kompakt und gut auf die Ausbildungsblöcke abgestimmt. Am Sonntag brachen wir um viertel vor 6 von der Hütte auf und machten uns auf den Weg zum Wildstrubel. Ich schätze es sehr, dass unser Bergführer das Gebiet so gut kennt: Clemens ist auf der Lämmerenhütte aufgewachsen und seine Eltern sind die Hüttenwarte. Er wusste genau, wo wir was am besten üben konnten.
Was war dein Highlight dieses viertägigen Kurses?
Die Gruppe war super, alles spannende Leute, und wir hatten eine lustige Stimmung. Im Kurs konnte ich mir in kurzer Zeit sehr viel Wissen aneignen. Ich hatte die Möglichkeit, mich aus meiner Komfortzone herauszubewegen. Die Menschen rundherum unterstützten mich, und wir haben uns gegenseitig motiviert.
Natürlich war auch die eindrückliche Weitsicht vom Gipfel des Wildstrubel einzigartig. Insgesamt gab mir der Kurs das Selbstvertrauen für eigene Unternehmungen und war der perfekte Start in die Hochtouren-Saison.
Wem kannst du diesen Grundkurs empfehlen?
Es ist sicherlich hilfreich, bereits etwas Erfahrung auf Hochtouren, alpinen Wanderwegen oder im Klettern mitzubringen. Ich empfehle den Kurs allen, die Vertrauen im alpinen Gelände gewinnen und eine fundierte Ausbildung erhalten möchten. Auf geführten Hochtouren ist der Lerneffekt nicht derselbe, da der Bergführer die Führung, das Anseilen und die Planung übernimmt. Dieser Kurs half mir, die nötigen Techniken und das Wissen für Touren im Fels, Schnee und Eis aufzubauen.
Hier gelangst du zum Grundkurs Bergsteigen Lämmerenhütte: |
Grundkurs Bergsteigen
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Alle Fotos zum Interview stammen vom Grundkurs Bergsteigen, der vom 13.06. bis 16.06.2024 rund um die Lämmerenhütte stattfand. Danny Kok hat die tollen Bilder gemacht. |
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Hochtouren Ausbildung mit Höhenfieber |
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Unser Ausbildungsprogramm in Fels, Firn und Eis besteht aus aufeinander abgestimmten Stufen: In den Schnupper- und Grundkursen Bergsteigen werden dir die Grundlagen vermittelt. Die Aufbau- und Weiterbildungskurse zielen darauf ab, dich auf deinem alpinistischen Weg zu begleiten und selbstständiger werden zu lassen. Sorgfältig ausgewählte Unterkünfte und Tourengebiete runden das Angebot der Ausbildungskurse ab. Hier findest du alle unsere Hochtouren Kurse: |
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