Der Krönten ist ein 3108 Meter hoher Berg der Urner Alpen in der Zentralschweiz. Der Gipfel befindet sich im Kanton Uri zwischen den Talorten Engelberg im Nordwesten und Silenen im Osten. Der Krönten hat einen charakteristischen Gipfel, der aus zwei Gipfeltürmen besteht. Abgesehen vom Gipfelturm ist die Besteigung des Krönten auf der Normalroute einfach und wird daher oft auch als Skitour durchgeführt. Ausgangspunkt für die Besteigung des Krönten ist die Kröntenhütte SAC im Erstfeldertal und die Leutschachhütte SAC im Leutschachtal (auch Leitschachtal) oberhalb vom Arnisee.
Wo befindet sich der Krönten und wie sieht der Berg aus?
Der Krönten (3108m) befindet sich in den westlichen Urner Alpen in der Zentralschweiz. Der Gipfel liegt im Kanton Uri rund 7 km westlich von Silenen im Reusstal, 12 km südöstlich von Engelberg und 10 km nordöstlich vom Sustenpass. Der Krönten erhebt sich hoch über dem Erstfeldertal im Norden und dem Gornerental im Süden. Den Gipfel erkennt man aufgrund seiner charakteristischen Gestalt leicht. Zwei durch eine ca. 10 m tiefe Scharte getrennten Gipfeltürme überragen die benachbarten Gipfel. Unterhalb des Gipfelgrates fliessen drei Gletscher, im Westen der grosse Glatt Firn, im Südwesten der flache Sassfirn und im Osten die Überreste des Leitschachfirns.
Knapp 2 km nördlich vom Gipfel befindet sich 1200 Meter tiefer die Kröntenhütte SAC (1903m). Etwas mehr als 2 km östlich liegt die Leutschachhütte SAC (2208m).
Welche sind die Nachbargipfel des Krönten?
Die nächsten Nachbarn des Krönten sind im Osten der Chli Krönten (2910m) und der Sunnig (2838m), im Süden der Sass Stock (2772m), im Westen der Zwächten (3078m) und der Gross Spannort (3198m) und im Nordwesten der Schlossberg mit dem Hauptgipfel Hinter Schloss (3133m).
Wann und durch wen wurde der Krönten zum ersten Mal bestiegen?
Der Krönten wurde am 3. August 1868 von John Sowerby mit den Urner Bergführern Josef Maria Tresch-Exer und Ambros Zgraggen erstbestiegen. Als Route wählten sie den Westgrat, welcher auch heute noch als Normalweg gilt. Den Grat erreichten sie durch das Erstfeldertal.
Woher hat der Krönten seinen Namen?
Der Name “Krönten”bezieht sich auf den kronenartigen Gipfelaufbau des Berges. Zum einen wird der Gipfelgrat durch die zwei Gipfeltürme gekrönt, zum anderen erinnern die sägezahnartigen Gipfeltürme an die Form einer Krone.
Welche ist die Normalroute auf den Krönten und wie schwierig ist diese Hochtour?
Die Normalroute auf den Krönten führt über den Westgrat, welcher von der Kröntenlücke auf den Gipfel führt. Die Kröntenlücke kann sowohl von der Kröntenhütte über den Glattfirn, als auch von der Leutschachhütte über den Sasspass und den kleinen Sassfirn erreicht werden. Die Schlüsselstelle der Tour bildet der zehn Meter hohe Gipfelturm (Kletterschwierigkeit 2c), welcher durch einen Riss erklettert wird (L auf der SAC Hochtourenskala).
Die Kröntenhütte ist in vier Stunden von Erstfeld durch das Erstfeldertal zu erreichen. Der Aufstieg kann durch eine bewilligungspflichtige Strasse nach Bodenberg auf 2.5 Stunden abgekürzt werden. Die Leutschachhütte kann durch das Leutschachtal in rund 2,5 Stunden vom Arnisee (1368m) erreicht werden.
Welche weiteren Routen führen auf den Krönten?
Eine lohnende und abwechslungsreiche, kombinierte Hochtour auf den Krönten ist der Ostgrat via Chli Krönten. Der Einstieg der Route befindet sich in der Lücke zwischen Sunnig und Chli Krönten. Die Route überschreitet den Chli Krönten in seiner ganzen Länge (Kletterstellen bis 3a) und umgeht den eigentlichen Ostgrat im Firn nördlich des Gipfels (WS+ auf der SAC Hochtourenskala).
Der Einstieg wird von der Kröntenhütte durch die “Steinchälen” erreicht. Von der Leutschachhütte muss zuerst der Ruchpass/Steinchälenfurggi überschritten werden.
Eine anspruchsvolle Hochtour ist die Kletterei über den markanten Südturm, welcher dem Krönten vorgelagert ist. Die Route startet in der Leutschachhütte, von wo man über den Sassfirn zum Einstieg bei der Südturmlücke gelangt. Der Südturm und die anschliessende, schön strukturierte Südwand bieten eine abwechslungsreiche Kletterei (bis 5b), deren Fortsetzung bis zum Gipfel des Krönten eine interessante Hochtour ergibt (S+ auf der SAC Hochtourenskala).
Diese Route wurde am 11. August 1935 von Alfred und Otto Amstad mit Guido Masetto erstbegangen und wurde 2007 und 2015 sanft saniert.
Wird der Krönten auch als Skitour begangen?
Im Winter und Frühling ist der Normalweg sowohl von der Kröntenhütte (WS+ auf der SAC Skitourenskala)
als auch von der Leutschachhütte (ZS auf der SAC Skitourenskala) als Skitour begehbar, wobei der letzte Teil (Skidepot ca. 2960m) zum Gipfel zu Fuss zurückgelegt wird. Das Türmchen westlich vom Gipfelkreuz ist nur knapp 2 Meter weniger hoch als der Gipfel und kann ohne Seil auch mit Skischuhen einfach erklettert werden.
Eine einsame Variante bietet die Abfahrt via Sassfirn, Hinter Steinchälen durch das Gornerental nach Gurtnellen, wobei in der Regel ab dem Elektrizitätswerks (1115 m) zu Fuss abgestiegen werden muss (ZS auf der SAC Skitourenskala).
Kann der Krönten auch mit Schneeschuhen bestiegen werden?
Grundsätzlich sind die Skitourenrouten auch mit Schneeschuhen machbar, wobei steile Passagen sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg mit Schneeschuhen mühsam und gefährlich sein können. Steigeisen können bei Hartschnee notwendig sein. Die langen Abstiege müssen bei der Zeitplanung unbedingt berücksichtigt werden.