Sustenhorn 3502m: Berg zwischen Kanton Uri und Bern am Sustenpass

Sustenhorn 3502m: Berg zwischen Kanton Uri und Bern am Sustenpass

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Das Sustenhorn ist ein vergletscherter Berg der Urner Alpen in der Schweiz südlich des Sustenpasses auf der Grenze der Kantone Uri und Bern. Dank seiner Höhe ist der Gipfel einer der besten Aussichtspunkte zwischen der Zentralschweiz und dem Berner Oberland. Die Normalanstiege sind einfach und werden im Frühling sehr oft mit Ski, Schneeschuhen oder Snowboard ausgeführt. Als Stützpunkte für die Besteigung des Sustenhorns dienen die Tierberglihütte SAC im Nordwesten, die Chelenalphütte SAC im Süden, die Voralphütte SAC im Osten und das Alpincenter Sustenpass im Norden.

Wo befindet sich das Sustenhorn und wie sieht der Berg aus?
Das Sustenhorn 3502m liegt gut 3km südlich vom Sustenpass auf der Kantonsgrenze von Bern und Uri. Der Gipfel gehört zu den Gemeindegebieten von Göschenen im Osten und Gadmen im Westen.
Der Gipfel des Sustenhorns liegt auf einem Felskamm, welcher ziemlich genau von Norden nach Süden verläuft und auf welchem die Kantonsgrenze liegt. Die nördliche Begrenzung dieses Felsgrates bildet das Vorder Sustenhorn, welches mit seiner 700 Meter hohen Nordwand steil auf den Chalchtalfirn abfällt. Am südlichen Ende des Kamms erhebt sich das Vorder Sustenlimihorn, welches nur wenig aus dem Brunnenfirn im Süden und dem Flachensteinfirn im Osten herausragt.
Westlich vom Sustenhorn befindet sich der imposante, flache Kessel des Steingletschers, welcher an der Tierberglihütte (2795m) vorbeifliesst und dort nach Nordosten abbiegt. Nach Osten zieht der felsige und oben steile Ostgrat ins Voralptal hinunter.

Welche sind die Nachbargipfel des Sustenhorns?
Direkt nördlich vorgelagert sind das Vorder Sustenhorn (3318m) und der Sustenspitz (2931m). Im Osten befindet sich die markante Felspyramide des Fleckistocks (3417m), im Süden das Vorder Sustenlimihorn (3316m) und im Westen das Gwächtenhorn (3404m) und die Tierberge.

Wann und durch wen wurde das Sustenhorn zum ersten Mal bestiegen?
Das Sustenhorn wurde am 7. August 1841 zum ersten Mal durch den Berner Gottlieb Samuel Studer mit seinen Führern Johann und Heinrich von Weissenfluh aus Gadmen bestiegen.

Kann das Sustenhorn als Wanderung ohne Gletscherüberquerung bestiegen werden?
Alle Routen aufs Sustenhorn führen über Gletscher und deren Begehung benötigen eine Gletscherausrüstung und Hochtourenerfahrung.

Welche ist die Normalroute auf das Sustenhorn und wie schwierig ist diese Hochtour?
Ausgangspunkt für die Normalroute aufs Sustenhorn ist das Hotel Steingletscher (1863m) auf der Berner Seite des Sustenpasses. Ein Wanderweg führt zum Parkplatz Umpol, welcher auf einer gebührenpflichtigen Strasse auch mit dem Auto erreichbar ist. Der Zustieg zur Tierberglihütte (2795m) ist eine Alpinwanderung T4 und kann alternativ auch über einen Klettersteig (K3) erfolgen.
Von der Hütte verläuft der Aufstieg alles über den Steingletscher zuerst nach Südosten, nördlich an der Sustenlimi vorbei und dann nach Nordosten zum Gipfelgrat.
Das Sustenhorn ist eine leichte Hochtour (L auf der SAC Hochtourenskala) und eignet sich bei guten Verhältnissen für Einsteiger. Der Gipfel bietet eine fantastische Aussicht auf die Urner und Berner Alpen.

Wird der Sustenhorn auch als Skitour begangen?
Das Sustenhorn ist eine beliebte Skitour und wird im Frühsommer (insbesondere, wenn die Sustenpassstrasse bis Steingletscher offen ist) häufig als Eintagestour unternommen.
Die normale Winterroute verläuft östlich am Bockberg vorbei über eine (im unteren Teil) steile Rampe des Steingletschers. In diesem Bereich ereigneten sich in den Jahren 2019 und 2020 mehrere Fels- und Eisstürze (neue Wegführung siehe unten). Der obere Teil der Winterroute folgt der Normalroute vom Sommer.

Wird das Sustenhorn auch als Snowboard Tour begangen?
Das Sustenhorn wird auf obiger Route auch mit Snowboard oder Splitboard bestiegen. Im Aufstieg mit Schneeschuhen wird (im Gegensatz zu Skitouren) auf dem Gletscher immer angeseilt.

Wird das Sustenhorn auch als Schneeschuhtour begangen?
Das Sustenhorn ist im Frühling oder Frühsommer auch ein beliebtes Ziel für ambitionierte Schneeschuhwanderer.

Welche Auswirkungen haben die Felsstürze am Steingletscher?
Der Sommerweg zur Tierberglihütte ist nicht tangiert.
Für den Winterzustieg zur Tierberglihütte (Winterroute Sustenhorn) wurde ein alternativer Zustieg geprüft und vorübergehend empfohlen.
Dieser verläuft über den Sommerweg und die steile Nordflanke, welche nur bei sicheren Lawinenverhältnissen machbar ist. Der bisherige Normalzustieg über den Steingletscher ist wieder möglich, wobei die objektive Gefahr von Eis- und Steinschlag weiterhin besteht.

Welche weiteren Routen führen auf das Sustenhorn?
Von der Urnerseite des Sustenhorns gibt es verschiedene lohnende Aufstiege:
Die leichteste Route startet auf der Göscheneralp (1782m) und führt via Chelenalphütte SAC (2335m), Brunnenfirn und Sustenlimi zum Gipfel. Ein einfacher Gletscheranstieg (L) in einer eindrucksvollen Landschaft. Die zunehmende Ausaperung führt dazu, dass es an der Sustenlimi eine kurze, leichte Kletterpassage zu bewältigen gibt. Diese Route wird im Rahmen der Urner Haute Route als Skitour begangen.
Zwei weitere Anstiege erfolgen ab der Voralphütte SAC (2126m), welche von der Voralpkurve an der Göscheneralpstrasse (1401m) durchs Voralptal errreicht wird:
Der leichtere erfolgt über den Flachensteinfirn, Chelenalplücke (3091m) und Sustenlimi zum Sustenhorn (WS, 3a). Dieser Aufstieg ist vorwiegend im Winter gebräuchlich. Das Couloir zur Chelenalplücke muss (im Sommer) wegen der fortschreitenden Ausaperung an seiner linken Begrenzung in den Felsen durchklettert werden (Bohrhaken, Fixseil und Sicherungsstangen 3a).
Der Ostgrat aufs Sustenhorn (ZS, 4a) gehört zu den schönsten kombinierten Hochtouren der Zentralschweiz. Über einen Felsriegel (3a) und den Flachensteinfirn erreicht den Einstieg zum Ostgrat, der zugleich die Schlüsselstelle darstellt (4a). Die Kletterei erfolgt meist in gutem Fels und führt direkt zum Gipfelkreuz.